Risiken des Eigenheimbaus

Dass ein Eigenheim auch im Alter eine Stütze sein kann, ist unstrittig. Bis das Haus allerdings vollends abbezahlt ist, dauert es nicht nur lange, es können auch Ereignisse eintreten, die das gesamte Vorhaben negativ beeinflussen und erschweren. Finanzierungen geraten dabei auch oft durch private und berufliche Ereignisse ins Schwanken – zu denken ist hier vor allem an Scheidungen, Erkrankungen, Tod eines Partners, beruflich bedingten Wohnortwechsel oder Arbeitslosigkeit. Der Weg zum Altersvorsorgeprodukt Eigenheim ist somit nicht nur ein steiniger, sondern mitunter auch einer, dessen Zielerreichung man sich nicht 100-prozentig sicher sein kann. Scheitert die Finanzierung, steht man im schlimmsten Falle nicht nur ohne Eigenheim, sondern zusätzlich auch noch mit Schulden da.


Einschränkung anderer Vorsorgeoptionen

Natürlich kann man auch etwas für die private Altersvorsorge tun, wenn man ein Haus finanzieren muss. Der finanzielle Spielraum, der für dieses Unterfangen allerdings übrig bleibt, ist oft nur gering, da viel Geld in die Abbezahlung des Hauses fließt. Umso wichtiger ist es, die monatlichen Belastungen, die man sich im Zuge eines Immobilienerwerbs oder -baus zumutet, in Grenzen zu halten. Dies gilt nicht nur in Anbetracht von Altersvorsorgeoptionen, die offengehalten werden sollten, sondern auch hinsichtlich unerwarteter Ausgaben während des Erwerbslebens oder in Bezug auf Gehaltseinbußen.


Durch ein Haus gebunden

Ebenfalls nachteilig ist es, dass ein Haus bindet – es bindet in den meisten Fällen zunächst an einen Finanzierungsplan sowie generell an einen Ort. Wenn ein Haus als Altersvorsorge betrachtet werden soll, ist es vor allem problematisch, dass man in jungen Jahren noch nicht einschätzen kann, wo es einen im späteren Leben einmal hinzieht. Während des Berufslebens können Versetzungen anstehen. Im Rentenalter kann es durchaus sein, dass man näher bei seinen Kindern wohnen möchte, die allerdings aus beruflichen Gründen nicht selten an einem anderen Ort leben. Mit einem Eigenheim betreibt man somit eine wenig flexible Altersvorsorge, auch wenn es emotional sicherlich die schönste Variante ist, an das Alter zu denken. Flexibler kann die Altersvorsorge durch ein Eigenheim nur dann werden, wenn man von vornherein auch in Betracht zieht, das Haus einmal wieder zu verkaufen.

Die Not zum Verkauf drückt den Preis

Selbst wenn das Haus nach langer Zeit abbezahlt ist, bedeutet dieses nicht, dass es zwingend den angemessenen Preis erzielen kann, wenn es verkauft werden muss. Wer unter Handlungsdruck steht und sein Haus möglichst schnell an den Mann bringen muss, muss somit nicht selten finanzielle Einbußen hinnehmen. Daher gilt, Zeitdruck beim Hausverkauf so weit wie möglich zu vermeiden. Wer es sich erlauben kann, kann solange warten, bis sich die Konditionen auf dem Markt wieder entschieden verbessert haben.