Basis Informationen und Grundlagen für eine Baufinanzierung
Ein Haus zu bauen oder zu kaufen ist oftmals das größte Finanzierungsprojekt im Leben eines Verbrauchers. Da es hierbei nicht nur um viel Geld, sondern oftmals auch um die Zukunft der eigenen Familie in einem eigenen Zuhause geht, ist bei der Baufinanzierungsplanung zu sehr viel Bedacht geraten. Am besten ist es, wenn man sich bereits ein paar Jahre, bevor es Ernst werden soll, ausgiebig mit der eigenen finanziellen Situation und der zukünftigen Lebensplanung auseinandergesetzt hat. Dieses erleichtert zum Beispiel, den eigenen Bedarf zu identifizieren und einfacher einschätzen zu können, wie stark man sich finanziell monatlich für die Anschaffung eines Hauses belasten kann.
Unabhängige Beratung suchen
Unabhängigen Rat in Sachen Baufinanzierung zu suchen ist nicht nur ein gut gemeinter Tipp, sondern oftmals eine Notwendigkeit. Für den Laien ist es häufig schwer nachzuvollziehen, an welche Kostenfaktoren, bürokratischen Notwendigkeiten, etc. überhaupt gedacht werden muss. Unabhängige Beratung findet man in Ratgeberliteratur oder auf persönlichem Wege bei Anlaufstellen wie den Verbraucherzentralen.
Eigenkapital, Finanzierungsbedarf und Gesamtkosten
Die beiden großen Fragen, welche immer am Beginn einer Baufinanzierungsphase stehen, sind die Folgenden: Kann ich mir überhaupt den Kauf oder Bau eines Hauses leisten und wenn ja, wie teuer darf das Vorhaben werden, damit ich mich nicht finanziell überlaste? Um diese Fragen beantworten zu können, müssen mehrere Größen betrachtet werden, die zunächst einmal wenig mit den eigentlichen aktuellen Darlehensangeboten auf dem Finanzmarkt zu tun haben.
Zu diesen Größen gehört die Höhe des Eigenkapitals, die Bezifferung der monatlichen Belastbarkeit, eine Einschätzung der Gesamtkosten für das Bauvorhaben sowie der Finanzierungsbedarf, der sich ergibt, wenn man von den Gesamtkosten das Eigenkapital abzieht.
An den Basisgrößen feilen
Alle oben genannten Größen sind prinzipiell veränderbar: Um mehr Eigenkapital vorweisen zu können, kann zunächst eine intensive Sparphase eingelegt werden, in der man Kapital zudem sicher, aber auch gewinnbringend anlegen kann. Die Gesamtkosten des Bauvorhabens können gesenkt werden, wenn einzelne Bauwünsche gänzlich ausgespart oder erst nachträglich in Angriff genommen werden. Maßnahmen dieser Art sowie eine Erhöhung der Eigenkapitalquote können dann dazu führen, dass die Kosten des Bauvorhabens und somit auch der Finanzierungsbedarf sinken.
Selbst die monatliche Belastbarkeit lässt sich unter bestimmten Voraussetzungen verändern – etwa wenn ein Karrieresprung ansteht oder ein zusätzlicher Nebenjob aufgenommen wird. Leider lässt sich die Erhöhung der monatlichen Belastbarkeit allerdings weniger gut planen und forcieren als beispielsweise die Gesamtkosten des Bauvorhabens. Zudem kann es durchaus passieren, dass sich die monatliche Belastbarkeit in der Zukunft negativ verändert. Dies ist häufig der Fall, wenn zum Beispiel ein Partner die Kinderbetreuung übernimmt und aus dem Berufsleben (vorübergehend) ausscheidet. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte die monatliche Belastbarkeit dementsprechend sehr kritisch eingeschätzt werden und lieber versucht werden, andere Größen so zu beeinflussen, dass eine finanzierbare und dennoch bedarfsgerechte Lösung erzielt werden kann.
Marktsituation richtig einschätzen
„Bauen ist heute so günstig wie nie“ – diesen Satz hört und liest man immer wieder. Zutreffend ist, dass es in vergangener Zeit und auch noch heute durchaus möglich war und ist, günstig an Baukredite zu kommen. Verbraucher sollten sich aber bewusst sein, dass selbst der günstigste Kredit mit besten Konditionen nicht viel nutzt, wenn die Baufinanzierung nicht in allen Bereichen solide geplant ist. Die Aufnahme eines Baukredites zu überstürzen ist also auch in Zeiten niedriger Zinsen wenig sinnvoll. Auf der anderen Seite kann man natürlich die Gunst der Zeit nutzen und sich NACH einer ausführlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Baufinanzierung nach günstigen Darlehensofferten umsehen.