Baufinanzierung - Angebote vergleichen

Wenn man an Baudarlehen denkt, dann denkt man zunächst fast ausschließlich an Banken, wie die eigene Hausbank, als Darlehensgeber. Die Bank nebenan ist allerdings nicht das einzige Institut, das Darlehen vergibt. Wichtig zu wissen ist, dass es unter anderem auch Direktbanken und Vermittler gibt, die nicht selten sogar äußerst attraktive Konditionen im Rahmen der Baufinanzierung bieten können. Sich vertrauensvoll an die eigene Hausbank zu wenden ist somit eine Sache – zusätzlich sollten aber auch weitere Angebote eingeholt werden, um eine Vergleichsbasis zu erlangen. Auch Verhandlungen zu führen, gehört zu einer Baufinanzierungsplanung.


Problematik der Vergleichbarkeit

Alleine mit dem Einholen diverser Angebote ist es selbstverständlich noch nicht getan, in einem zweiten Schritt müssen die Angebote zueinander in Relation gesetzt und verglichen werden. Dieser Vergleich ist gar nicht so einfach, da es zahlreiche wichtige Rahmenbedingungen gibt, auf die bei der Aufnahme eines Darlehens geachtet werden sollte. Wichtig ist zunächst, dass die Angebote überhaupt miteinander vergleichbar sind: Hierfür muss unbedingt die Zinsbindungsfrist bei allen Angeboten gleich angegeben sein. Auch dürfen andere Größen nicht allzu stark voneinander abweichen.

Anfänglicher effektiver Jahreszins

Der anfängliche effektive Jahreszins wird oftmals als entscheidendes Vergleichskriterium betrachtet. Dies gilt allerdings nur soweit, wie sich die eingeholten Angebote in spezifischen Punkten ähneln und man von einer Reihe von Nebenkosten abstrahiert, die nicht in den Effektivzins einfließen. Auf keinen Fall darf der Effektivzins mit dem Nominalzins verwechselt werden. Letzterer beschreibt lediglich, wie hoch die Zinsen pro Jahr für ein Darlehen ausfallen, weitere Kosten sind nicht eingerechnet.

Wer beim Vergleich unterschiedlicher Darlehensangebote wirklich auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich daher die Zeit nehmen, ausführliche Ratgeberliteratur zu studieren. In solchen Publikationen wird nicht selten Schritt für Schritt erklärt, wie ein aufwendiger Vergleich vonstattengehen kann. Wer angesichts der Vergleichskomplexität überfordert ist, sollte zudem lieber unabhängigen Rat einholen, anstatt ein vermeintlich günstiges Darlehensangebot ohne weitere Prüfung einfach anzunehmen.


Geben und Fordern – Informieren Sie Anbieter gründlich

Um überhaupt Angebote zu erhalten, die den Bedürfnissen des potenziellen Darlehensnehmers zumindest im Ansatz gerecht werden, muss dieser bei der Einholung von Angeboten eine Reihe von Angaben machen. Dabei gilt es zum einen, die persönliche finanzielle Lage und das Vorhaben vorzustellen. Zum anderen sollten Darlehenssuchende aber auch formulieren, welche Ansprüche sie an ein Darlehen richten. Vor der Angebotseinholung sollten somit bereits die wichtigsten Eckpunkte umrissen sein, so zum Beispiel Wünsche darüber, wie lange die Zinsbindung gelten oder wie die Tilgung vonstattengehen soll. Alle Wünsche sollten bei allen Angebotseinholungen gleich geschildert werden, um eine Vergleichbarkeit der späteren Angebote zu erleichtern. Ob der Darlehensgeber alle Wünsche erfüllen kann, steht auf einem anderen Blatt. Daher muss das fertige Angebot immer auch darauf überprüft werden, ob es sich in allen Punkten auf die Angebotswünsche bezieht. Ist dieses nicht der Fall, muss geprüft werden, ob die vorgeschlagene Alternative vertretbar ist.